Hohe Umschlagsrückgänge im Kurzstreckenseeverkehr im Jahr 2020
KÖLN – Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Entwicklung des Kurzstreckenseeverkehrs deutscher Seehäfen im Jahr 2020 näher untersucht.
Laufende Nr.055 Datum13.10.2021
Mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie sank das Güterumschlagsvolumen im Kurzstreckenseeverkehr im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund 8,4 Prozent auf rund 165,6 Mio. t (ohne Eigengewichte der Ladungsträger). Dies war der niedrigste Wert der letzten zehn Jahre. Wie in den Vorjahren entwickelten sich die Umschlagsmengen im Kurzstreckenseeverkehr im Jahr 2020 schwächer als der Seegüterumschlag der deutschen Häfen insgesamt. Letzterer sank im Vergleich zum Vorjahr um rund 6,4 Prozent auf insgesamt rund 275,7 Mio. t.
Maßgeblich für den Rückgang des Kurzstreckenseeverkehrs waren vor allem geringere Umschläge deutscher Seehäfen im Verkehr mit Skandinavien und der Russischen Föderation. Letztere belegte im Jahr 2020 knapp vor Schweden weiterhin den Spitzenplatz im Kurzstreckenseeverkehr mit deutschen Häfen. Der Güterumschlag im innerdeutschen Seeverkehr sank ebenfalls. Umschlagszuwächse waren im Vergleichszeitraum hingegen u.a. mit dem Vereinigten Königreich und der Türkei zu verzeichnen. Der Containerumschlag deutscher Seehäfen im Kurzstreckenseeverkehr verringerte sich im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund 4,4 Prozent auf rund 5,4 Mio. TEU, vor allem aufgrund geringerer Volumina im Verkehr mit der Russischen Föderation, Schweden, Finnland und den baltischen Staaten.
Dennoch erreichten deutsche Seehäfen im Jahr 2020 weiterhin höhere Containerumschläge im Kurzstreckenseeverkehr als benachbarte, ausländische Hafenstandorte. Dabei ist allerdings festzustellen, dass die Seehäfen in Belgien und den Niederlanden im Jahr 2020 in diesem Segment Zuwächse verbuchten. Neben Containern wiesen im Jahr 2020 auch alle anderen Ladungsarten im Vorjahresvergleich Umschlagsrückgänge auf; besonders hoch fielen sei bei trockenen und flüssigen Massengütern aus. Im RoRo-Verkehr* schlugen die deutschen Ostseehäfen im Jahr 2020 kumuliert knapp 1,9 Mio. Lkw und unbegleitete Anhänger bzw. Sattelauflieger um, rund 4,7 Prozent weniger als im Jahr 2019. Mit Ausnahme von Litauen verzeichneten die deutschen Ostseehäfen dabei im Vorjahresvergleich mit allen Partnerländern insgesamt rückläufige Umschlagsvolumina.
Der vollständige Bericht steht ab sofort kostenfrei im Internet unter www.bag.bund.de zur Verfügung.
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